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4628 Wolfwil

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Map: Bahnhofstrasse 46 / 8902 Urdorf

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Inhalt

Mai 2004
Begleitung der Strassensanierungsarbeiten durch Erich Schenker

2004, 1. Mai:

Ein neugieriger Blick an das freigelegte Bord beim Alten Schulhaus liess mich am Samstagabend sogleich den halben Schädel eines einst hier begrabenen Menschen erkennen. Wie schon vor 132 Jahren zeigen sich an dieser Stelle weiterhin menschliche Skelett-Teile. Der erst kürzlich von mir im Staatsarchiv Solothurn vorgefundene Plan der Strassenkorrektion von 1872 nördlich und östlich des Pfarrhauses hält im Braunton die damals erfolgte Anböschung fest (siehe Strassenkorrektions-Plan von 1872 am Ende des Textes: die braun bemalte Böschung oben rechts im Plan war damals schon eine Fundstätte).

2004, 2. Mai:

Am Sonntagmorgen fotographierte ich die Bausituation und die Lage des Schädels am westlichen Bord zum Alten Schulhaus hin auf rund 425 m ü. M.

2004, 3. Mai:

Am Montag konnte denn auch Ylva Backman von der Kantonsarchäologie den gefundenen Teil eines Schädels mit Teilen des Unterkiefers bergen und in die kantonale Werkstatt zur weiteren Untersuchung mitnehmen. Halswirbel oder weitere Skelett-Teile dazu fanden sich nicht in unmittelbarer Umgebung des Schädels. Lage, umliegende Bodenverhältnisse und das Fundgut lassen vorläufig keine weiteren Aussagen zu. Schade ist, dass der Bagger den Schädel zweigeteilt hat und dass der Gesichtsteil mit Nase-, Augen-, Stirn- und Ohren-Partie auf die Deponie geschüttet worden ist. Damit hat der Fund auch einen bedeutenden Teil seiner “persönlichen Ausstrahlung" verloren.

2004, 4. Mai:

Bei der Aushebung des Wasserleitungsgrabens nördlich des Pfarrhauses sind am Dienstagmorgen und danach unter der Strasse einzelne menschliche Knochenteile von verschiedenen Körperpartien im hoch aufgeschütteten Humus der Strassenkorrektion von 1872, nun unter dem östlichen Telefon-Leitungsstrang gelegen, zum Vorschein gekommen. Sie befanden sich in rund 1,50 Meter Tiefe, aber nicht mehr in ihrer natürlichen Bestattungslage. Bei der ursprünglichen Hanglage hatte man 1872 im Nordteil der Hauptstrasse vor allem Humus abgetragen und ihn wohl gleich südlich davon zum Anheben des Strassenniveaus aufgeschüttet. So dürften diese Knochen unter die Strasse zu liegen gekommen sein.
Noch mehr verborgene Geheimnisse könnten die laufenden Sanierungsarbeiten freilegen. So sind noch immer die Standorte der mittelalterlichen Vorgängerkirche und des “Bruederhüslis” nicht bekannt. Denn ein Waldbruder hatte an diesem Wallfahrtsort die Sigristendienste wahrgenommen, und zwar in der Zeit vor 1622, bis Wolfwil wieder einen eigenen Pfarrer erhielt. Diesbezüglich kann womöglich der Sommer mit weiteren Überraschungen aufwarten. Wir werden darüber berichten.


Fotos zum Thema finden Sie im Fotoalbum.